Schwangerenversorgung

Charité warnt vor Studienplatzabbau in Gesundheitsberufen

Die Charité schlägt Alarm: Durch Sparpläne des Berliner Senats droht ein massiver Studienplatzabbau – besonders in Hebammenwissenschaft und Zahnmedizin. Die Ausbildung in Gesundheitsberufen steht unter Druck.

Schwangerenbauch wird abgetastet
Die Studienplätze in Hebammenwissenschaft könnten laut Charité um 50 % gekürzt werden – ein herber Rückschlag für die Geburtshilfe-Ausbildung. (Caroline Seidel/dpa)

Berlin (dpa/bb) – An der Charité-Universitätsmedizin droht aufgrund geplanter Kürzungen der Zuschüsse durch den Berliner Senat eine deutliche Reduzierung der Studienplatzkapazitäten in mehreren Studiengängen. Besonders betroffen wären die Fächer Hebammenwissenschaft und Zahnmedizin, wie ein Sprecher mitteilte. Nach aktuellen Berechnungen müsste die Charité ihre Studienplätze wie folgt kürzen: Angewandte Hebammenwissenschaft: 50 Prozent, Zahnmedizin: 25 Prozent, Gesundheitswissenschaften: 19 Prozent und Humanmedizin um zehn Prozent. 

Besonders betroffen: Hebammenwissenschaft und Zahnmedizin

Im Wintersemester 2024/25 sind derzeit insgesamt 688 Studienanfängerplätze vorgesehen, im Sommersemester 2025 sind es 370 – ausschließlich in Medizin und Zahnmedizin. Ein Teil der Studiengänge beginnt jeweils nur zum Wintersemester. In den vergangenen drei Jahren begannen jährlich im Schnitt rund 1960 Studenten an der Charité, einschließlich Promovierender und Teilnehmer an weiterbildenden Studiengängen. 

Charité warnt vor drastischem Studienplatzabbau

Die Hochschulen und der Senat verhandeln seit Monaten über die Finanzierung der Hochschulen in den kommenden Jahren. Die für 2024 bis 2028 geltenden Hochschulverträge waren zunächst Anfang 2024 unterzeichnet worden. Angesichts des Spardrucks hatte das Abgeordnetenhaus Ende 2024 aber beschlossen, die zugesagten Mittel nicht mehr bereitzustellen. Die Hochschulverträge regeln die finanziellen Zuweisungen des Landes und sollen Planungssicherheit schaffen. 

Nun haben sich Berliner Hochschulen und der Senat haben sich nach Angaben der Landeskonferenz der Berliner Hochschulen auf einen Entwurf für die mögliche künftige Finanzierung der Hochschulen geeinigt. Es seien «wesentliche Fortschritte» auf dem Weg zu einer etwaigen Anpassung der Hochschulverträge erzielt worden, teilte Julia von Blumenthal mit, Vorsitzende der Landeskonferenz der Rektor*innen und Präsident*innen der Berliner Hochschulen (LKRP) und Präsidentin der Humboldt-Universität. «Hinter uns liegen herausfordernde und intensive Verhandlungen.»

Hintergrund: Verhandlungen über Hochschulfinanzierung

Die Senatsverwaltung für Wissenschaft verwies auf dpa-Anfrage darauf, dass die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen seien. Senatorin Ina Czyborra (SPD) werde sich zu laufenden Verhandlungen nicht äußern. Die Einbringung der Änderungsvereinbarung in den Senat sei für August geplant.


Quellen

dpa