Lebensmittelwarnung in Europa

Listeriose durch französischen Käse: Europaweite Warnung

Ein französischer Käse steht im Zentrum eines Listeriose-Ausbruchs, der bereits Todesfälle und Erkrankungen in mehreren Ländern verursacht hat. Auch Deutschland ist betroffen. Die EU warnt vor bestimmten Produkten des Herstellers Chavegrand. Was Sie jetzt wissen müssen, wenn Ihre Patientinnen Fragen haben.

Gesundheitswarnung: Französischer Käse löst Listeriose-Fälle in Europa aus – Rückruf läuft auch in Deutschland. © M.studio/stock.adobe.com
Listeriose durch französischen Käse: EU warnt vor Produkten des Herstellers Chavegrand – auch Deutschland betroffen. © M.studio/stock.adobe.com

Nach einem von verseuchtem Käse verursachten Listeriose-Ausbruch in Frankreich mit 2 Toten und 21 Erkrankten gibt es 4 weitere Fälle der Lebensmittelinfektion in den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Norwegen. Wie das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, dem European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC), im schwedischen Solna mitteilte, deuten verschiedene Untersuchungen auf pasteurisierten Kuh- und Ziegenmilchkäse aus Frankreich als Ursache auch für diese Fälle hin.

Rückruf in Deutschland: Diese Käsesorten sind betroffen

Für zahlreiche Käse des Herstellers Chavegrand gab es einen Rückruf; außer in Frankreich auch in Deutschland und anderen Ländern. Die Käse werden in 31 Länder weltweit exportiert. In Deutschland wird auf dem Portal Lebensmittelwarnung.de aktuell vor dem Verzehr von vier Käsesorten des französischen Herstellers gewarnt, ein Ziegenkäse und 3 Camemberts, die in weiten Teilen Deutschlands vertrieben werden.

Besonders Schwangere, Ältere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten aber auf Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen achten, empfiehlt die EU-Agentur. Listeriose könne schwer verlaufen. Die Inkubationszeit könne bis zu 8 Wochen betragen. Auf dem Portal Lebensmittelwarnung.de wurde Schwangeren, die von den betroffenen Käsesorten gegessen haben, auch ohne Symptome empfohlen, sich in ärztliche Behandlung zu begeben und sich beraten zu lassen.

Selten, aber gefährlich: Pasteurisierter Käse als Infektionsquelle

Wie die EU-Agentur zur Krankheitsvermeidung mitteilte, kommt es nur selten zu einer Kontamination von pasteurisiertem Weichkäse, eher ist Frisch- und Weichkäse aus Rohmilch betroffen. Der Käsehersteller Chavegrand sprach von einem äußerst seltenen Vorfall und betonte, Analysen und Sicherheitsvorkehrungen seien hochgefahren worden, um jegliche erneute Verunreinigung des Käses auszuschließen, berichtete der Sender BFMTV. Die Ursache ist bisher nicht bekannt. Einen ersten Rückruf von Produkten hatte es bereits im Juni gegeben.


Quellen

dpa